Elisabeth Seidl Preis 2025

Am 5. Juni 2025 wurde zum 14. Mal der Elisabeth Seidl Preis verliehen. Ziel des österreichweiten Pflegepreises ist die Förderung des Nachwuchses in der Pflegewissenschaft sowie der Wissenstransfer aus der Forschung in die Praxis.

Sechs Preisträger*innen wurden aus insgesamt 60 eingereichten Bachelor- und Masterarbeiten von der hochkarätigen fünfköpigen Jury, bestehend aus Pflegewissenschafter*innen verschiedener österreichischer Universitäten, ausgewählt. Auch dieses Jahr deckten die eingereichten Arbeiten eine große Themenvielfalt ab und fokussierten unter anderem auf verschiedene Patient*innengruppen, auf die Weiterentwicklung von Rollen im Bereich Advanced Practice Nurses, auf das Erleben von Pflegepersonen und auf Pflegemaßnahmen.

Wir freuen uns, dass wir bei der Preisverleihung Univ. Prof.in Dr.in Elisabeth Seidl, der dieser Preis gewidmet ist, als Ehrengast begrüßen durften. Die Verleihung moderierte Univ. Prof.in Mag.a Dr.in Hanna Mayer, Leiterin des Fachbereichs Pflegewissenschaft an der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften. Sie stellte die Arbeiten der Preisträger*innen vor und würdigte deren Besonderheiten. Allen gemeinsam ist, dass sie methodisch außergewöhnlich gut und von hoher Praxisrelevanz sind. Überreicht wurden die Preise von Elisabeth Leopold, MSc MSc, Pflegedienstleiterin der Rudolfinerhaus Privatklinik, und Mag.a Cornelia Kures, interimistische Direktorin des Campus Rudolfinerhaus.

Wir gratulieren allen Preisträger*innen sehr herzlich und dürfen diese nachfolgend mit den Details zu ihren Arbeiten vorstellen.

 

KATEGORIE MASTERARBEIT

Viktoria Berghammer, BSc MSc; Eva Krabb, BScN MSc;  Christian Pär Alexander Küpper, BSc MSc (v.l.n.r.)

 

    • 1. Platz - Eva Krabb, BScN MSc

      Thema: Die Entwicklung einer beratungsorientierten Intervention zur Förderung von Hygienepraktiken für Klient:innen im niederschwelligen Suchthilfebereich
      (Universität Wien)
      Abstract

      Erkenntnisse für die Praxis: Die Wirksamkeit, Anwendbarkeit und Akzeptanz einer Intervention kann potenziell erhöht werden, wenn bereits bei der Entwicklung komplexer Interventionen lokale, kontextuelle Faktoren, sowie die Bedürfnisse und Problemlagen der potenziellen Interventionsempfänger:innen und -anwender:innen berücksichtigt werden. Die Elemente und Funktionsweisen dieser Intervention, wie Problemlösung & Handlungsplanung, Information über gesundheitliche Konsequenzen, Anleitung zum Zielverhalt, Verhaltensübung und Einsatz von Hygiene- und Beratungsmaterialien können auch für andere Kontexte oder Zielgruppen adaptiert werden.

      Preisgeld: 1.000 Euro

    • 2. Platz - Christian Pär Alexander Küpper, BSc MSc

      Thema: Involvierung von Kindern in die Phase vor einer Operation – Eine qualitative Studie aus Sicht der Betroffenen
      (Universität Wien)
      Abstract

      Erkenntnisse für die Praxis: Das Personal nimmt eine Schlüsselfunktion in der emotionalen Unterstützung von Kindern im Operationsbereich ein. Die Pflege kann als stetig präsente Berufsgruppe die Sicherstellung und Bereitstellung von verständlichen Informationen, physischem Da-Sein und der Stärkung der Kinder gewährleisten, was sich maßgeblich auf ihr Erleben der Gesamtsituation auswirkt. Wichtig ist das Schaffen einer positiven Atmosphäre, ein Interesse an der sozialen Welt der Kinder, die Umgebungsgestaltung und der Aufbau einer Vertrauensbasis. Die Interaktionsmöglichkeiten sind vielfältig, müssen jedoch stets altersgerecht sein.

      Preisgeld: 500 Euro

    • 3. Platz - Viktoria Berghammer, BSc MSc

      Thema: Onkologische Pflegefachexpertise: Teilnehmende Beobachtungsstudie zur Rolle der Pelvic Care Nurse
      (Paracelsus Medizinische Universität)
      Abstract

      Erkenntnisse für die Praxis: Die Pelvic Care Nurse nimmt eine bedeutende Rolle im gynäkologischen onkologischen Setting ein. Für Patientinnen ist sie als Pflegefachexpertin eine wichtige Ansprechperson während der Behandlung. Im interprofessionellen Team nimmt die Pelvic Care Nurse die Vertretung der Patientinnen ein und steht mit ihrer Expertise zur Verfügung. Der vielfältige Tätigkeitsbereich einer Pelvic Care Nurse umfasst medizinische sowie pflegerische Tätigkeiten, Assistenz bei diversen gynäkologischen Untersuchungen bis hin zu organisatorischen Aufgaben. Eine der wichtigsten Tätigkeiten ist das Führen einfühlsamer, informativer und vor allem individueller Beratungsgespräche.

      Preisgeld: 200 Euro

 

 

KATEGORIE BACHELORARBEIT

Manuela Brandstätter, BScN; Manuela Fink, BSc; Hafsa Bajrami, BSc (v.l.n.r.)
    • 1. Platz - Manuela Fink, BSc

      Thema: Familiengestützte, professionelle Pflege im Kontext postoperativer Delir-Prävention
      (FH Campus Wien)
      Abstract

      Erkenntnisse für die Praxis: Die Integration der Familie in die Pflege kann sich positiv auf die Prävention eines postoperativen Delirs auswirken und kann somit eine wichtige Ressource darstellen. Zu den positiven Auswirkungen zählen die Reduktion der Delirinzidenz, die Förderung der Sicherheit der Patient*innen durch eine kürzere stationäre Verweildauer sowie ein gesteigertes Wohlbefinden sowohl bei Patient*innen als auch bei deren Familien. Die Integrationsmöglichkeiten reichen von gezielter Edukation, verstärkter Kommunikation, partnerschaftlichem Monitoring und Orientierungsförderung bis hin zum Einsatz digitaler Technologien.

      Preisgeld: 500 Euro

    • 2. Platz - Hafsa Bajrami, BSc

      Thema: Pflegerische Interventionen zur Angstbewältigung bei Kindern mit Leukämie während der Chemotherapie
      (Campus Rudolfinerhaus / FH Wr. Neustadt)
      Abstract

      Erkenntnisse für die Praxis: Die Bewältigung von Angst bei Kindern mit Leukämie während der Chemotherapie ist eine komplexe Herausforderung, die eine ganzheitliche Herangehensweise erfordert. Kindgerechte Informationen, emotionale Unterstützung und nicht-pharmakologische Ansätze wie beispielsweise therapeutisches Spielen, Musiktherapie und künstlerische Aktivitäten stellen wirksame Maßnahmen dar. Zwischen diesem Wissen und der tatsächlichen Anwendung in der Pflegepraxis ist allerdings eine Diskrepanz zu beobachten. Entsprechende Schulungen und Weiterbildungen von Pflegekräften könnten ein Ansatzpunkt sein, ebenso die Anpassung der Arbeitsabläufe und mehr Zeit für die Umsetzung.

      Preisgeld: 300 Euro

    • 3. Platz - Manuela Brandstätter, BScN

      Thema: Lichtblicke gegen die Dunkelheit – Wirksamkeit der Lichttherapie bei Depressionen
      (UMIT TIROL)
      Abstract

      Erkenntnisse für die Praxis: Die Lichttherapie stellt eine vielversprechende Behandlungsoption bei unterschiedlichen Depressionsformen dar, da sie einen positiven Einfluss auf die Reduktion der depressiven Symptomatik zeigt. Ein wesentlicher Aspekt ist die korrekte Durchführung der Lichttherapie, was voraussetzt, dass das Pflegefachpersonal hinsichtlich Wirkungsweise, optimale Beleuchtungsstärke, Dauer der Sitzungen und Nebenwirkungen entsprechend geschult sein muss. Psychoedukation kann dazu beitragen, das Verständnis der Patient*innen für diese Behandlung zu fördern.

      Preisgeld: 100 Euro

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